Streitigkeiten über Eigentum und Immobilien

1. Unvollendete Projekte

   Es kann vorkommen, dass Eigentumswohnungen, Villen, Häuser oder andere Wohn- und Gewerbeimmobilien nicht innerhalb des vertraglich festgelegten Zeitrahmens fertiggestellt werden. In solchen Fällen können Käufer zivilrechtliche Schritte wegen Vertragsbruchs einleiten und die rechtzeitige Fertigstellung des Projekts oder die Rückerstattung der geleisteten Zahlungen zuzüglich Zinsen verlangen.

2. Eigentumsstreitigkeiten

   Manchmal werden Eigentumsurkunden gefälscht oder Unterschriften im Namen des Eigentümers gefälscht, um eine Immobilie zu verkaufen und unrechtmäßig Geld zu erlangen. Dies kann dazu führen, dass ahnungslose Käufer ohne Ausgleich dastehen. In solchen Fällen können Beweise wie Überweisungsbelege und Ausweispapiere der Täter Möglichkeiten für eine Rückforderung bieten, doch eine ordnungsgemäße Sorgfalt bei der Immobilienprüfung hätte das Vergehen vielleicht verhindern können.

3. Überbauung

   Dies tritt auf, wenn ein Grundstückseigentümer über die Grenzen seines Grundstücks hinaus baut und somit in das Land eines anderen eindringt. Dies geschieht häufig in ländlichen Gebieten Thailands, wo landwirtschaftliche Flächen betroffen sind. Oft werde in diesen Gebieten ohne Kenntnis der genauen Grenzen gebaut, was zu Überbauungen führt. Auch ein Hochhaus, das die Aussicht auf ein anderes Gebäude beeinträchtigt, kann als Überbauung angesehen werden, besonders bei Strandgrundstücken.

4. Wegerechte

   Wegerechte umfassen Zugangsrechte zu einem anderen Grundstück durch ein Grundstück. In einigen Fällen kann eine Partei behaupten, dass ihr Hausfriedensrecht verletzt wurde, wenn der Zugang über ihr Grundstück als unnötig oder übermäßig angesehen wird. In solchen Fällen muss ein Gericht entscheiden, ob ein Recht auf Servitut gewährt wird oder zu Gunsten des Klägers entschieden wird.

5. Vertragsbruch

   Ein Vertragsbruch liegt vor, wenn eine Partei von einer schriftlichen Vereinbarung abweicht. Bei Immobilienkäufen können Streitigkeiten hinsichtlich der Bauspezifikationen, Zahlungen, Fristen, Nichterfüllung oder anderer im Vertrag festgelegter Bedingungen auftreten.

6. Streitigkeiten bei Mietverträgen

   Auseinandersetzungen zwischen Vermietern und Mietern treten häufig bei kurzfristigen Mietverhältnissen auf, in denen kein schriftlicher Mietvertrag vorliegt. Es ist stets von Vorteil, einen Mietvertrag abzuschließen. In Thailand müssen Pachtverträge mit einer Laufzeit von drei Jahren oder mehr beim Grundbuchamt registriert werden, um rechtsgültig zu sein. Die maximale Pachtdauer beträgt 30 Jahre mit Verlängerungsoption.

7. Hausfriedensbruch

   Hausfriedensbruch ist gegeben, wenn privates Eigentum ohne Erlaubnis des Eigentümers betreten wird. Diese Handlung stellt eine Straftat dar, und das Gesetz schützt den Grundstückseigentümer, der Schadensersatz für alle Schäden am Grundstück fordern kann.

Unerlaubter Besitz
Unerlaubter Besitz bezieht sich auf Ansprüche auf ein Grundstück, die von jemandem erhoben werden, der seit mindestens 10 Jahren dort lebt. In diesem Fall hat der ursprüngliche Eigentümer das Grundstück aufgegeben. Wenn jemand in dieser Zeit auf dem Grundstück gewohnt hat und der tatsächliche Eigentümer seine Rechte geltend macht, muss dieser nachweisen, dass er das Grundstück nicht aufgegeben hat und eine Verbindung zu ihm hat.